Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

DOI Artikel:
Osterrieth, Albert: Das Recht der Angestellten an ihren Entwürfen
DOI Artikel:
Schmidt-Rottluff, Karl: Sitten
DOI Artikel:
Preisausschreiben / Aus Galerien und Museen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0571
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
heft

Die Werkstatt der Kunst.

567

6. hat der angestellte Urheber die für den
Geschäftsherrn gelieferten Arbeiten mit seinen:
Namen oder einem kenntlichen Zeichen gezeichnet,
so darf vorbehaltlich anderweiter Abmachungen
auf den Ausführungen des Entwurfes der Name
oder das kenntliche Zeichen des Urhebers nur dann
weggelassen werden, wenn die Anbringung
auf dem Material aus technischen Gründen unmög-
lich oder nach den Gepflogenheiten des Geschäfts-
verkehrs nicht üblich ist.
Sitten.
Ich packe eben ein Bild aus. Es ist von einer Aus-
stellung zurückgekommen. Der Rahmen ist mit Inschriften
bedeckt wie die wände gewisser Anstalten. Gesagt muß
es werden, die Ausstellungsleitungen hingen das Bild
offenbar immer gut: man benutzte nur den oberen Teil
des Rahmens für kritische Dokumente. — „Es sind die
schlechtsten Früchte nicht, woran die Wespen nagen!" Das
stand schon drauf. Ich hatte es stehen lassen — doch einer,
dachte ich damals —- es ließ sich auch schlecht entfernen.
Er war so ehrlich und unterzeichnete wenigstens seine Worte:
Ick. 7. oder 7. II. Und heute. „Preisrätsel" steht groß
drüber und unterstrichen. Links davon in schwungvollen
Lettern: „UUserables Bild", weiter: „Idiot". Der war
wohl seiner Sache nicht so sicher gewesen und drückte sich,
klein und bescheiden, dem blauen Blümlein gleich, in die
Ecke. Immerhin: „Brust heraus!" rief er sicher sich zu
und — unterstrich. Rechts, in großen, aber ersterbenden
Zügen: „Blödsinnig!" Der arme Kerl — fiel er plötzlich
tot um oder wurde ihm die Zunge steif, daß weiter er es
nur noch zu Zeichen dessen brachte, was er ausrufen wollte.
— Ich möchte aber allen Ernstes diese Leute bitten, für
die Zukunft ihre Bemerkungen still oder laut — mir ist
das gleich, ganz nach ihren: Temperament — der Luft an-
zuvertrauen und nicht die Rahmen meiner Bilder für ihre
testamentarischen Verfügungen zu verwenden. Sollten es
aber einige für unbedingt nötig halten, daß mir Kenntnis
wird von ihren Meinungen, ihrem Leid oder ihrem seligen
Ende — meine Adresse ist: Dangastermoor (Oldenburg).
Postkarte genügt. LLllrulät-Rottlukt.

Lautende Preisausschreiben.
kann. Die Ausführung soll in maximal 5 Farben
erfolgen, unsere Erzeugnisse veranschaulichen und den
Schriftsatz „Thcrmos" aufweiscn, jedoch bleibt es dein
Ermessen jedes Bewerbes überlassen, weitere erläuternde
und empfehlende Schriftsätze auf dem Plakat anzu-
bringen; auf eine schlagende, verblüffende, dabei aber
künstlerische Wirkung wird wert gelegt. Die Entwürfe
sind bis t 5. Oktober 1908 an die Adresse der Thermos-
Gesellschaft in. b. p., Margrafenstr. 52u, gegen Empfangs-
bescheinigung einzuliefern oder eingeschrieben durch die Post
zu übersenden. Jeder Entwurf ist in der üblichen weise
init einem Kennwort zu versehen. Namen oder Mono-
gramm auf dem Entwurf selbst anzubringen ist untersagt.
Der volle Name und die Adresse des Künstlers ist in einem
beizufügenden verschlossenen Umschlag anzugeben, dieser
Umschlag trägt auf der Außenseite das gleiche Kennwort
wie der Eirtwurf. Als Preise sind ausgesetzt: Ein t- Preis
1200 Mk., ein 2. Preis 800 Mk., ein 3. Preis -too Mk.
Weitere Ankäufe zum Preise von je 200 Mk. Vorbehalten.
Auch steht es den Preisrichtern frei, die pöhe der Preise
zu ändern, jedoch gelangt die Gesamtsumme von 2H00 Mk.
für die besten drei Arbeiten zur Verteilung. Sämtliche
Ankäufe und die mit Preisen ausgezeichneten Entwürfe
gehen mit allen Rechten in das Eigentum der Thermos-
Gesellschaft m. b. p. über. Das Preisrichteramt haben

übernommen: t. perr Architekt Prof. Peter Behrens-Berlin,
2. perr Maler Prof. Emil Mrlik-Berlin, 3. perr Maler L.
R. Weiß-Berlin, -I- perr Schriftsteller Willy Pastor-Berlin,
5. perr Schriftsteller Karl Scheffler-Berlin, 6. perr Architekt
Gustav Goerke-Berlin, 7. perr G. R. Paalen, Direktor der
Thcrmos-Gesellschaft m. b. p., Berlin. Die Veröffent-
lichung der Preisträger erfolgt spätestens an: 1. November
1908 in Fachzeitschriften und Tageszeitungei:. Sämtliche
eingelieferte Entwürfe verbleiben zu Ausstellungszwecken
in Berlin und anderen Städten bis zur Dauer von sechs
Monaten zur Verfügung der Thermos-Gesellschaft und gehen
nach Schluß dieser Ausstellungen auf Kosten dieser Firma
den Absendern wieder zu. Künstlern, die die Absicht haben,
sich an diesen: Preisausschreibei: zu beteiligen, werden auf
Wunsch Prospekte mit Abbildungei: und Beschreibung der
Fabrikate der Thermos-Gesellschaft kostenlos zugesandt.
Breslau. Das Schlesische Museum für Kunstgewerbe
und Altertümer schreibt aus Mitteln des Kaiser Friedrich-
Stiftungsfonds einen Wettbewerb aus für ein Umschlag-
blatt der Zeitschrift „Schlesien". Ls ist 28 cm hoch und
20,5 cm breit. Die Entwürfe (keine Skizze::, sondern
fertige Zeichnungen) müssen aber zum Zwecke einer guten
Reproduktioi: um ein Viertel größer in Federzeichnung ge-
halten fein. Es wird die Anwendung von höchstens ins-
gesamt zwei Farben auf demselben grauen Papier gewünscht,
das bis jetzt als Umschlag für die Zeitschrift diente. Proben
dieses Paxieres sind durch das Bureau des Kunstgewerbe-
museums, Breslau I, Graupenstraße kostenfrei erhältlich.
Die Zeichnung wird mittels Zinkklischees vervielfältigt,
Farbeilkombinationen durch Uebereinanderdruck sind also
ausgeschlossen. Großer wert wird auf gute Lesbarkeit
und Anordnung der Schrift gelegt. Der Text für die
Schrift lautet: „Schlesien, illustrierte Zeitschrift für die
pflege heimatlicher Kultur. Zeitschrift des Kunstgewerbe-
vereins für Breslau und die Provinz Schlesien. Phönix-
Verlag (Fritz und Earl Siwinna) Breslau und Kattowitz.
peft 1. 2. Jahrgang." Der Paupttitel „Schlesien" muß
groß und deutlich sofort in die Augen fallen. Die Be-
zeichnung peft und Jahrgang soll am oberen oder unteren
Rande auffällig angebracht sein. Berechtigt als Teilnehmer
an: Wettbewerbe sind Künstler und Kunstgewerbetreibende,
die in der Provinz Schlesien tätig oder geboren sind. Die
Entwürfe, mit einein Kennwort versehen und begleitet von
einem außen dasselbe Kennwort tragenden verschlossenen
Kuvert, das Name und Adresse des Einsenders enthält,
müssen bis 5. August 1908, nachm. 6 Uhr, im Bureau
des Schlesischen Museums für Kunstgewerbe und Altertümer,
Breslau I, Graupenstraße 1^, abgegeben oder durch die
Post abgeliefert sein. Es werden an Preisen ausgesetzt:
ein erster Preis von 500 Mk. und drei weitere Preise von
je 50 Mk. Die mit Preisen ausgezeichneten Entwürfe
gehen mit allen Rechten in das Eigentum des Schlesischen
Museums für Kunstgewerbe und Altertümer in Breslau
über. Preisrichter: Or. Buchwald, Zeitschrift „Schlesien",
Prof. Ör. Masner, I. Direktor des Schlesischen Museums,
Prof, poelzig, Prof, wislicenus. Die Direktion des Kunst-
gewerbemuseums behält sich vor, die eingereichten Ent-
würfe oder eine Auswahl im Museum auszustellen.
Erledigte Preisausschreiben.
Brünn. (Zuin Künstlerhausbau.) Das Preis-
richterkollegium beschloß, den Betrag von 3200 K zu
gleichen Teilen an die nachstehenden Architekten zu ver-
teilen, und zwar: Rudolf perko, peinrich Ried, Pans Mayr.
Außerdem wurde das Projekt von Rudolf Pitzan dem
mährischen Kunstverein zum Ankäufe von 500 K emp-
fohlen.
Aus Galerien und Museen.
Berlin. Der Besuch des Kaiser Friedrich-Mu-
seums an den Montag-Nachmittagen, den Reinigungstagen
des Museums, die seit Juli 1907 gegen ein Eintrittsgeld
von 1 Mk. dem Publikum freigegeben sind, ist so überaus
 
Annotationen